Nach einem Besuch bei Bekannten fuhren wir aufgrund einer Empfehlung zunächst nach Someren. Dieses Dorf hat ein vorzügliches Antiquariat für Handarbeitsliteratur. Von hier ging es weiter nach Valkenswaard. Nach einer Weile hatten wir das Knooppuntennetwerk verstanden: Nicht die Radwege haben Nummern, sondern die Kreuzungspunkte, die Ausschilderung der Wege erfolgt immer zum nächsten Kreuzungspunkt. Hier finden sich meist auch Orientierungskarten. So hangelten wir uns von Punkt zu Punkt nach Lommel in Belgien, wo sich das Knooppuntnetwerk fortsetzte. Am Kanal entlang fuhren wir zum Vergnügungspark Bobbejaanland und fanden hier einen Zeltplatz.
Mühle bei Valkenswaard |
Teichlandschaft bei Valkenswaard |
Sandskulpturen in Lommel |
Das erste Ziel war Bonheiden, um das Museum der Mechelner Spitze zu besichtigen. In Mechelen erreichten wir den Fluss Dijle und folgten weiter den «Knooppunten» entlang der Rupel und Schelde nach Hamme. Zweimal musste mit einer Radlerfähre (kostenlos) übergesetzt werden. In Hamme endete die Radwegausschilderung, wir folgten nun wieder den Straßen zum Donkmeer.
Mechelen |
Mechelen |
Ziegeleimuseum Boom |
Am frühen Vormittag erreichten wir Gent und besichtigten das Textilmuseum MIAT. Hier begann auch wieder ein Knooppuntnetwerk, das uns am Kanal Gent-Brugge entlang führte. In Brugge besuchten wir die Brauerei «De Halve Maan» und genossen das leckere Bier. Weiter am Kanal gelangten wir nach Oostende.
Wir wollten hier mit der Fähre nach Ramsgate übersetzen, erhielten aber die Auskunft, dass das nicht möglich wäre, wir müssten die Fähre in Dunkerque benutzen. So ging es weiter auf Zeltplatzsuche außerhalb von Oostende. Den ganzen Tag regnete es, am Abend wurde der Regen so stark, dass fast der ganze Campingplatz unter Wasser stand.
Gent |
MIAT Gent |
Gent |
Gent, Stadthafen mit Hebebrücke |
Brugge |
Brugge, Alter Hafenkran |
Mitten in der Nacht kam Sturm auf, der immer stärker wurde, so dass wir unser Zelt festhalten mussten. Bei der ersten Helligkeit brachen wir deshalb auf, da an Schlafen nicht mehr zu denken war. Mit der Straßenbahn fuhren wir bis De Panne und überquerten kurz darauf die französische Grenze. Von Dunkerque war es noch ein ganzes Stück bis zum Fährhafen, aber am frühen Nachmittag konnten wir endlich nach Dover übersetzen. Ein Radweg des National Cycle Network führte über die Klippen zu unserem Tagesziel oberhalb von Folkstone.
Dunkerque |
Dunkerque, Ölraffinerie |
Dover |
Dover-Radweg |
Klippen von Dover |
Blick nach Folkstone |
Bei kräftigem Gegenwind folgten wir der Küste bis Hythe und fuhren durch die Walland Marsh nach Tenterden. Von hier ab ging es recht hügelig weiter vorbei am Biddenden Vineyard (mit Verkostung :-) und wieder über einen schlecht markierten Radweg durch den Bedgebury Forest zum Bowl Lake.
Park bei Folkstone |
Pub |
Wegweiser |
Vorbei an der Bayham Abbey, die jedoch noch geschlossen hatte und vom Tor aus auch nicht zu sehen war, ging es zunächst nach Tunbridge Wells. In Groombridge begann wieder ein Radweg, der auf einem ehemaligen Bahndamm recht bequem nach Crawley führte. In Horsham besuchten wir 5 Minuten vor Schluss das Museum, ehe wir in der Nähe einen Zeltplatz suchten.
Bahndammradweg |
Ehemaliger Bahnhof |
East Grinstead |
Horsham |
Bis Guildford konnten wir wieder einem Radweg auf einem alten Bahndamm folgen. Obwohl nicht asphaliert, kamen wir doch zügig voran. Ein Tunnel war jedoch gesperrt, die Umgehung über den Berg war eine ziemliche Schinderei. Über Farnham fuhren wir nach Alton und wollten nun wieder einen Radweg benutzen. Zunächst folgten wir einem Schotterweg. Mitten im Wald hörte die Markierung auf. Wir verfuhren uns kräftig und schoben die Räder bald durch den Schlamm. Dazu kam noch ein Platter und kurz darauf Regen. Einige Zeit später gelangten wir doch wieder auf eine Straße. Im strömenden Regen erreichten wir den nächsten Ort und suchten uns ein B&B.
Guildford |
Guildford Castle |
Farnham Castle |
Bei wieder schönem Wetter fuhren wir zunächst nach Winchester und besichtigten die Kathedrale. In Mottisfont besichtigten wir den Abbay Garden und waren vom Eintrittspreis (7,50 £) doch etwas schockiert. Dafür sparten wir den Eintritt in der Salisbury Abbay, da gerade eine Hochzeit war und wir durch den Haupteingang und nicht an der Kasse vorbei kamen :-).
An der Avon entlang fuhren wir zunächst nach Old Sarum, einem römischen Kastell, und weiter nach Stonehenge. Hier kamen wir erst nach der Öffnungszeit an und sparten so nochmals viel Eintrittsgeld. Kurz darauf fanden wir einen Campingplatz.
Winchester, Rathaus |
Winchester Cathedral |
Winchester |
Mottisfont Abbay |
Mottisfont Abbay |
Salisbury Cathedral |
Salisbury Cathedral |
Salisbury |
Am Avon |
Old Sarum |
Stonehenge |
Über die Salisbury Plains, die wir doch recht hügelig fanden, fuhren wir südlich an Warminster vorbei über einen kleinen Höhenzug nach Bruton und weiter nach Westen bis kurz vor Taunton.
Alfred's Tower |
Bruton |
Somerton |
Eigentlich wollten wir Nebenstraßen nach Taunton fahren, aber da die Ausschilderung zu wünschen übrig ließ, gerieten wir doch auf die Hauptstraße und in den typischen Stau vor dem Stadtzentrum von Taunton. Nach der Besichtigung des Museum im Castle (Fahrrad-Sonderausstellung) ging es über die Blackdown Hills in die Spitzenstadt Honiton. Auf dem Weg zur Küste folgten wir einem Abstecher zum Blackbury Camp, waren aber dann ziemlich enttäuscht, da außer einem Erdwall nichts zu sehen war.
Taunton Castle |
In den Blackdown Hills |
Pub in Upottery |
Gleich nach dem Campingplatz erreichten wir das «Donkey Sanctuary», ehe wir hinab nach Sidmouth rollten. Wir folgten nun der Küste und mussten einige ziemlich kräftige und steile Anstiege bis Exmouth überwinden. Hier setzten wir mit einer kleinen Fähre nach Starcross über und fuhren die Küste weiter bis Teignmouth. Hier bogen wir ab in Richtung Dartmoor.
Donkey Sanctuary |
Sidmouth |
Küste bei Sidmouth |
Exmouth |
Exmouth |
Nach dem Frühstück trennten wir uns. Während Petra den direkten Weg nach Plymoth wählte, kämpfte sich Jens ins Dartmoor hinauf. Fünf Anstiege mit Steigungen von 20...25% (laut Schild, Schätzung max. 15%) waren zu überwinden, ehe es wieder etwas ebener über die Hochflächen des Moors ging. In Princetown wurde der Hausberg bestiegen und das Gefängnismuseum besichtigt, ehe die Abfahrt begann. Das letzte Stück erfolgte wieder auf einem ehemaligen Bahndamm, der die ganze Zeit leicht bergab ging. In Plymouth brach dann eine Feder in der Schaltung, das Schalten ging aber zum Glück trotzdem noch.
Dartmoor |
Dartmeet, alte Steinbrücke |
Princetown, Prison |
North Hessary Tor |
Dartmoor Ponies |
Radwegtunnel bei Plymouth |
Am Abend setzten wir mit der Fähre nach Frankreich über.
Durch die frühe Ankunftszeit der Fähre brachen wir bereits 7:00 auf. Bis zur Pencemündung mussten wir die Hauptstraße benutzen, dann folgten wir bequem der Küste nach Morlaix und weiter über die Nebenstraßen nach Lanmeur. Hier wollten wir weiter die Nebenstraße nutzen, fanden uns allerdings eine halbe Stunde später verwundert am Ausgangspunkt wieder, so dass wir nun doch die recht erträgliche Hauptstraße bis Lannion fuhren. Von hier ging es nach Pleumeur-Bodou zur Cosmopolis.
Wir besichtigten zunächst die Cité de Télécoms mit dem Radôme und seiner riesigen Hornantenne, mit der 1962 die erste Fernsehübertragung per Satellit gelang. Die Ausstellung zur Entwicklung der Kommunikationstechnik ist ebenfalls recht sehenswert, jedoch war die Zeit knapp, da wir als Asterix-Fans natürlich noch das Village Gaulois anschauen mussten.
Am Abend stellte ich fest, dass die Befestigung des Tubus-Gepäckträgers auf einer Seite komplett gebrochen und auf der anderen Seite bereits angebrochen war.
Morlaix |
Radôme vom Gallischen Dorf |
Hornantenne im Radôme |
le Village Gaulois |
le Village Gaulois, Labyrinth |
le Village Gaulois |
Weiter der Küste folgend kamen wir am ersten Dolmen vorbei. Im nächsten größeren Ort fragten wir nach einem Fahrradgeschäft und wurden wieder nach Lannion geschickt, was zum Glück nicht weit entfernt war. Hier konnte der Gepäckträger erfolgreich ausgetauscht werden. Weiter fuhren wir nun die Hauptstraße über Tréguier nach Paimpol. Auf dem Bahnhof kam gerade der Dampfzug an. Anschließend besuchte Petra das Trachtenmuseum, ehe es über die Klosterruine Abbey de Beauport bis Binic ging.
Dolmen bei Trégastel |
Côtes de Granite Rose |
Perros-Guirec |
Treguier |
Paimpol, Dampfeisenbahn |
Abbaye de Beauport |
Nach einem tief eingeschnittenen Flusstal kämpften wir uns steil bergauf nach St. Brieuc. Hier war gerade Markttag, es dauerte eine Weile, ehe wir aus dem Gewühl heraus waren und weiter in Richtung St. Malo fahren konnten. Immer in Küstennähe ging es mit vielen Auf- und Anstiegen von je 100 Höhenmetern bis Dinard. Endlich war das Wetter einmal schön genug für ein abendliches Bad im Kanal.
les Ponts Neuf |
Weinverkostung |
Pierres-Sonnantes |
Am Morgen überquerten wir zunächst das Gezeitenkraftwerk an der Rance, das natürlich besichtigt werden musste, ehe wir uns die restaurierte Altstadt von St. Malo anschauten. Bald ging es direkt an der Küste entlang auf den Mont St. Michel zu. Der Weg zog sich deutlich mehr als erwartet, so dass wir erst am Abend eintrafen. Leider war der Campingplatz überfüllt, wir buchten deshalb einen Bungalow des Hotels. Dann ging es zur Kirche, die allerdings bereits geschlossen hatte. Trotzdem waren noch Massen von Menschen unterwegs.
Rancemündung |
St. Malo |
St. Malo |
Ste. Anne |
Mont St. Michel |
Mont St. Michel |
Eine Zwischenetappe durch das Landesinnere über Trans-la-Forêt, Combourg, Tinteniac und Becherel in Richtung Süden.
Bretagne |
Titéniac |
Velo-Rail Médréac |
In Mauron begann auf einem alten Bahndamm der Radweg le Voie Verte, der 52 km bis Questembert führte. Unterwegs besichtigten wir in Ploërmel die astronomische Uhr. Über den kleinen, wunderschönen Ort le Gorvello fuhren wir nach Theix und gelangten auf Nebenstraßen an der Stadtmauer von Vannes vorbei zum Campingplatz Conleau.
km 42 |
Ploërmel |
Voie Verte |
Questembert, Markthallen |
la Gorvello |
la Gorvello |
Nach einer relativ ruhigen Fahrt bis Auray fuhren wir die dicht befahrene Straße nach Quiberon, ehe wir nach Carnac abbiegen konnten. Hier besichtigten wir die Alignements und den Tumulus St. Michel, ehe es an weiteren Hinkelsteinfeldern weiter nach Locmariaquer ging, wo wir die Dolmen und den zebrochenen Menhir anschauten. Anschließend wollten wir mit der kleinen Fähre nach Port Navalo übersetzen. Leider war sie so überfüllt, dass wir eine Stunde warten mussten, ehe dann auf der nächsten Überfahrt genügend Platz für uns war. Der erste Zeltplatz war ebenfalls überfüllt, das gleiche stand am nächsten Campingplatz. Hier war aber zum Glück die Rezeption geschlossen, so dass wir uns einfach eine freie Fläche suchten.
Gezeitenmühle |
Auray |
Dolmen bei Carnac |
Tumulus St. Michel |
Alignements de Carnac |
Locmariaquer |
Südlich des Golfs von Morbihan fuhren wir über Muzillac und Camoël nach durch die ersten Salinen nach Guérande, einer Stadt mit einer komplett erhaltenen Stadtmauer. Petra besichtigte das Museum, ehe wir zu den Salinen weiterfuhren. Das Salinenzentrum selbst war eine Enttäuschung, die anschließende Fahrt durch die Salinen aber wunderschön.
Golf von Morbihan |
Tumulus Julius Caesar |
Barrage d'Arzal |
Guerande |
Salinen |
Salinen |
Nach kurzer Strecke ging es mehrere Kilometer die Hotelfront von La Baule entlang, ehe es nach Pornichet entlang der Küste ziemlich bergig weiterging. Wir passierten die alten Bunker von Fort de l'Eve und rollten hinab nach St. Nazaire. Der riesige U-Boot-Bunker musste natürlich besichtigt werden, ehe wir über die Hafenbrücke nach St. Brevin fuhren. In Paimbœf begann der Loire-Radweg, der wunderschön am Canal de la Martiniére entlang führte. Wir setzten mit der Fähre über und erreichten spät am Abend Nantes.
U-Boot-Bunker St.Nazaire |
St.Nazaire |
Hafenbrücke St.Nazaire |
Am Morgen besichtigten wir den Dom und das Schloss, ehe der Fahrradladen öffnete und wir einen Reifen und eine Fahrradhose ersetzen konnten. Die Radwegmarkierung endete hier, trotzdem ging es verkehrsarm auf der Uferpromenade aus der Stadt heraus bis Mauves. Ein kräftiger Berg über la Varenne war zu überwinden, ehe es wieder hinab an die Loire ging. In Oudon sollte der Radweg wieder beginnen, wir fanden jedoch nicht den Einstieg und fuhren auf der Hauptstraße über den Berg nach Ancenis. Von hier ging es dann ruhig und bequem immer am Ufer entlang.
Schloss Nantes |
Kathedrale von Nantes |
Loire |
Ancenis |
Loire-Radweg |
Montjean |
Den Abstecher nach Angers sparten wir uns, statt dessen besichtigte Petra die Haubensammlung im Schloss von les Ponts-de-Cé. Wir folgten weiter dem Radweg, der freundlicherweise um alle Sehenswürdigkeiten einen Bogen macht. So ging es nach der Besichtigung der Sektkelterei Ackerman zwei Kilometer zurück zum Champignon-Museum und zum Parc miniature Pierre et Lumière. Hier sind in einem alten Stollen viele Schlösser und Kirchen der Loire aus dem Kalkstein gehauen.
Schloss Pont-de-Cé |
St. Mathurin |
Sektkellerei Saumur |
Pierre et Lumière |
Pierre et Lumière |
Champignonmuseum |
Saumur |
Nullmeridian in Parnay |
Weinberg bei Montsoreau |
In Fontevraud-l'Abbaye musste natürlich die restaurierte Abtei besichtigt werden, ehe es relativ langweilig bis Richelieu weiterging. Hier musste natürlich die diesjährige Spitzenaustellung besichtigt werden. Auch sonst ist der Ort sehenswert. Weiter ging es zur Creuse und an Höhlenwohnungen vorbei bis zu unserem Tagesziel.
Montsoreau |
Abbaye de Fontevraud |
Abbaye de Fontevraud |
Richelieu |
Richelieu |
Wir folgten weiter dem Tal der Creuse, das sich bei Fontgombault stark verengte. Hier besichtigten wir die Abteikirche, ehe wir nach le Blanc weiterradelten. Oben auf der Burg besichtigten wir das Museum mit einer Ausstellung über die Seenlandschaft der Brenne. Der in der Karte eingezeichnete Radweg auf dem alten Bahndamm existierte leider nicht, so dass wir bis Argenton die Hauptstraße fuhren.
Abbaye Fontgombault |
le Blanc |
Argenton-sur-Creuse |
Nach fünf Kilometern verließen wir das Tal, es ging nun ständig bergauf. Am ersten Anstieg riss eine (verstärkte) Speiche mit lautem Knall. Ab Aigurande wurde die Strecke etwas ebener. In Celette wollten wir Mittag essen, die Gaststätte war jedoch komplett reserviert. Dafür wurden wir auf dem Volksfest bestens und sehr preiswert verköstigt. Nach Boussac rollten wir wieder in ein tief eingeschnittenes Tal hinab nach Chambon.
Celette |
Chambon-s-Voueize, Abbatiale |
Chambon-s-Voueize, Römerbrücke |
Eine fürchterlich hügelige Etappe führte uns in die Nähe des Puy de Dôme.
Blinder Passagier |
Auzances |
Puy-de-Dôme |
Nach 8 km im Tal ging es ständig, aber ziemlich gleichmäßig immer bergauf nach Massagettes, wo wir ein erstes Café für das Frühstück fanden. Immer weiter klettern wir bis auf 980 Höhenmeter zum Col de la Ventouse. Eine herrliche Panoramastraße mit schönen Blicken auf die Vulkankette führte weitere 100 Höhenmeter nach oben, ehe wir rasant zur Burgruine Murol hinab rollten. Nach dem Mittagessen in einer der zahlreichen Gaststätten ging es weiter in die touristische Hochburg St. Nectaire, wo wir eine ehemalige römische Therme und eine "Verteinerungswerkstatt" besichtigten. Hier läuft kalkhaltiges Wasser mehrere Monate über Gegenstände und Matrizen von Bildern, bis sich genügend Kalkstein gebildet hat und ein Steinbild oder ein "versteinerter" Gegenstand entsteht.
Auf der Weiterfahrt beschwerte sich Petra über ein rhythmisches Ruckeln bei der Vorderbremse. Beim Abstellen meines Rads zum Nachschauen flog dessen Ständer mit lautem Knall im hohen Bogen davon. Die Ursache bei Petras Rad fanden wir erst am Abend: Die Felge war an einer Stelle aufgerissen.
In Nonette stiegen wir auf den Rathausturm und hatten einen herrlichen Blick über den Ort und ins Alliertal. Nach einer kurzen Weiterfahrt fanden wir unterhalb eines Vulkankegels unseren Zeltplatz.
Aurières |
Vulkankrater |
Col del la Ventouse |
Puy-de-Dôme |
Parc des Volcanes |
Burg Murol |
St.Nectaire, römische Therme |
St.Nectaire, Versteinerungsanlage |
Champeix, Burgruine |
Issoire |
Parentignat |
Durch ein ehemaliges Bergbaugebiet fuhren wir schön im Alliertal stromauf und erreichten über Nebenstraßen gegen Mittag Brioude. Das Hôtel de la Dentelle öffnete jedoch erst am Nachmittag. So nutzten wir die Zeit, um einen Fahrradladen aufzusuchen und die gerissene Felge sowie die gebrochene Speiche auszutauschen. Nach dem Mittagessen wurde das Museum besichtigt, ehe wir uns am Nachmittag kämpften wir uns kontinuierlich auf den nächsten Kamm des Zentralmassivs auf 1000 Meter hinauf kämpften.
Combelle |
Lubières |
Reparatur |
Brioude |
Brioude |
Blick ins Alliertal |
Nach einem weiteren Anstieg ging es erst einmal 300 Höhenmeter bergab, die wir dann sofort wieder hinauf mussten. Leicht hügelig ging es dann weiter nach la-Chaise-Dieu, wo in der Abtei gerade das jährliche Konzert stattfand. Entsprechende Menschenmassen hielten sich hier auf. Wir rollten nun wieder hinab ins Loire-Tal. Weiter flussab gelangten wir recht hügelig nach Retournac. Das Spitzenmuseum war gerade in ein neues Gebäude umgezogen, die Ausstellung hatte sich gegenüber dem Vorjahr erheblich vergrößert.
Champagnac, am Zeltplatz |
Doulon-Tal |
Laval-s-Doulon |
la-Chaise-Dieu |
Arzon-Tal |
Loire |
Voray |
Retournac |
Die Tour begann wieder einmal mit einem kräftigen Anstieg aus dem Loire-Tal heraus, ehe es nach Beauzac wieder hinab ging. Die nächsten Kilometer ging es durch das tief eingeschnittene Tal, erst nach St. Paul ging es wieder kräftig bergauf. Im mittelalterlichen Dorf Chambles hatten wir vom alten Wachturm einen wunderschönen Rundblick über das Loiretal, es wir selbst wieder einmal hinabfuhren. In St. Just/St. Rambert verließen wir die Loire. Nachdem ein Platter geflickt war, ging es wiederum bergauf nach St. Galmier.
Massif Central |
Aurec-s-Loire |
Chambles |
Chambles, Turm |
Chambles |
St.Just-St.Rambert |
Da wir keine Lust hatten, wieder zurück zur Hauptstraße zu fahren, probierten wir die Nebenstraße nach Chazelles-s-Lyon. Die Idee war nicht so gut, wir hatten einige tief eingeschnittene Täler zu queren, außerdem gab es zwischendurch keine Orte mit Einkaufsmöglichkeiten. Allerdings war hier erst einmal der Berg geschafft, es ging nun das Brevenne-Tal hinab bis zur Saône, die wir in Anse überquerten. Nach Trévoux war wieder ein kräftiger Anstieg zu überwinden, ehe es die letzte Stunde bequem durch die recht ebene Dombes-Teichlandschaft ging.
Ste.Foy l'Argentiere |
Brevenne-Tal |
l'Arbresle |
Charzay |
Trévoux |
Trévoux |
Weiter durch die Teichlandschaft der Dombes erreichten wir die Abbaye de Notre Dame, die wir am Vormittag besichtigten. Bald darauf rollten wir hinab ins Ain-Tal. Nach dem Mittagessen in Neuville ging es ständig bergauf ins Bugey. In einer großen Runde umkreisten wir Cerdon. Auf ca. 600 Meter Höhe besichtigten wir die Grotte du Cerdon. Hier stellten wir fest, dass der neu gekaufte Mantel inzwischen an einigen Stellen längs aufgerissen war. Vorsichtig rollten wir am Abend hinab ins Tal und fuhren am See weiter nach Nantua.
Ambérieux-en-Dombes, Burg |
Dombes |
Abbaye de Notre Dame |
Neuville |
Resistance-Denkmal bei Cerdon |
Cerdon |
Cerdon |
Grotte du Cerdon |
Bei Nantua |
Am Morgen ging es erst noch einmal schnell zurück nach la Cluse, um den aufgerissenen Mantel zu wechseln. Parallel zur Autobahn ging es nun mächtig bergauf und -ab durch die Berge nach Bellegarde-s-Valserine im Rhône-Tal. Gleich darauf ging es wieder straff bergauf zum Fort de l'Ecluse. Bis es öffnete, konnten wir einige Kletterer auf dem Klettersteig zur Oberburg beobachteten. Wir wählten den bequemeren Weg und stiegen die unterirdische Treppe ca. 1200 Stufen nach oben. In Chancy überquerten wir anschließend die Grenze zur Schweiz und fuhren zum Bahnhof von Genève, um die Rückfahrt abzuklären. Leider war in den Nachtzügen kein Mitkommen mehr, so dass wir für den nächsten Tag eine IC-Verbindung mit viermaligen Umsteigen wählen mussten.
Am Abend fuhren wir mit der Bahn nach Zürich (mit Verspätung) und übernachteten hier in einem Hotel in Bahnhofsnähe.
Nantua |
Bei Nantua |
Rhône-Tal |
Fort de l'Ecluse |
Fort de l'Ecluse |
Blick nach Genève |
Google-Maps (keine kontinuierliche Aufzeichnung, sondern nur ausgewählte Messpunkte)
In den Niederlanden und Belgien benutzten wir die Michelin-National-Karte (1:350.000), daneben die regionalen Karten des «Knooppuntnetwerk».
In England benutzten wir die Ordnance-Survey-Karten 1:250.000 (Road Map) bzw. 1:130.000 (Tour Map). Letztere enthält auch die Radwege des National Cycle Networks. Für Sussex und Kent fanden wir noch spezielle Fahrradkarten (Golden Eye Maps), die jedoch schon leicht veraltet waren.
In Frankreich benutzten wir in diesem Jahr durchweg die Michelin-Local-Karten im Maßstab 1:150.000 bis 1:180.000 (insgesamt 45 Blätter zu je 4 bis 5 Euro, Aufteilung nach Departments).
Für England hatten wir den Lonely-Planet-Reiseführer Great Britain mit, für die Bretagne und Loire die Martin-Velbinger-Reiseführer. Für die Auverne benutzten wir einen Reiseführer aus dem Know-How Verlag. Ansonsten behalfen wir uns mit Informationen aus den Tourist-Informationen.
Wir übernachteten im Wesentlichen auf Campingplätzen (Kosten in Belgien ca. 15 EUR, in England 10-20 £, in Frankreich 4-20 EUR). In den Michelin-Karten sind nur einige Campingplätze eingezeichnet, vollständigere Verzeichnisse für das jeweilige Department erhält man kostenlos in den Tourist-Informationen. Duschen waren fast immer in der Campinggebühr inbegriffen. Auf den Camping-Toiletten in Belgien und Frankreich gibt es meist kein Papier, also reichlich mitnehmen!
In Südengland passiert man häufig größere Orte, die über einen Lebensmitteladen verfügen, so dass die Versorgung kein Problem ist. Noch häufiger finden sich Pubs für den Kraftstoffnachschub (machen meist erst 12:00 auf) und häufig auch mit Essensangebot.
In Frankreich dagegen haben nur größere Orte Lebensmittelläden, man findet jedoch fast immer einen Bäcker (Boulangerie). Zum Frühstück haben wir uns meist in ein Café bzw. eine Bar gesetzt, einen großen Kaffee bzw. Tee bestellt und das mitgebrachte Baguette gegessen.
Die Entfernungen auf englischen Wegweisern sind nach wie vor in Meilen (1,6 km) angegeben, bei den Höhenangaben wechseln Meter und Fuß je nach Karte lustig durcheinander.
Petra und Jens Pönisch, Grüna/Sachsen